PROJEKT: Quest for Women* Friedrichshain

Das Stadtspiel Quest for Women* Friedrichshain stellt fünf Frauen vor, die im 20. Jahrhundert in verschiedenen Etappen ihrer Biographien in Friedrichshain aktiv waren. Alle fünf waren von der Politik ihrer Zeit hart betroffen. Schriftstellerin Gabriele Tergit, eine Jüdin und Hildegard Jadamowitz, eine Kommunistin, waren Opfer der Nazi Verfolgung. Tergit war gezwungen sich ins Exil zu begeben. Jadamowitz beteiligte sich an aktiven Protesten gegen Nazis, wurde inhaftiert, verurteilt und hingerichtet. Mit dem DDR-Regime mussten sich die Frauen der nächsten Generationen auseinandersetzen. Die Architektin Ludmilla Herzenstein wurde wegen nicht politisch konformer Bauten in die Bedeutungslosigkeit verbannt. Dissidentinnen, Malerin Annemirl Bauer und Rock-Sängerin Tamara Danz wurden beschattet. 

Das Projekt ist Teil einer großen gesellschaftlichen Welle verschiedener Aktivitäten, die insgesamt darauf zielen, den Frauen  den ihnen gebührenden Platz im modernem Erinnerungsnetz einzuräumen. Das schulden wir nicht nur den Frauen der Vergangenheit, sondern auch den nächsten Generationen, indem wir Identifikationsfiguren für Mädchen der Zukunft schaffen. 

Bilder: © Anna Krenz | 2025

SPIELPREMIERE:

1. Mai 2025


Claudia von Gélieu ist Politikwissenschaftlerin, Autorin und Publizistin; sie macht Führungen zum Thema Frauen und Frauenbewegung | www.frauentouren.de


Tanja Dückers ist Autorin von 20 Büchern, Publizistin und Unternehmerin,
Gründerin der „Preussisch süß – Berliner Stadtteilschokolade“  | www.preussisch-suess.shop 

Anna Krenz

Ewa Maria Slaska kam 1985 nach Berlin. Damals waren es noch zwei Städte, zwei Staaten und zwei politische Systeme. Sie ließ sich in Kreuzberg nieder.

Anna Krenz kam 2003, und es war bereits eine Stadt, ein Bundesland und dasselbe politische System. Sie ließ sich in Friedrichshain nieder.

Sie haben sich in verschiedenen Bereichen engagiert – Ewa Maria Slaska in der Literatur, der Flüchtlingsbetreuung sowie der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Anna Krenz in der bildenden Kunst, in Galeriearbeit und politischen Aktivismus. Vor ein paar Jahren haben sie dann gemeinsam folgende Themen aufgegriffen: Frauen und die Möglichkeiten, an sie zu erinnern. Sie haben mehrere gemeinsame  Projekte zu diesem Thema gemacht – von großen und wichtigen – wie die Ausstellung Freiheit Gleichheit Solidarność im Humboldt Forum, bis hin zu kleinen. Zwei davon sind echte Schwesterprojekte:

2023 Quest for Women* Kreuzberg

2025 Quest for Women* Friedrichshain

Es sind keine großen Projekte in großen und wichtigen Institutionen, es sind kleine Stadtspiele, aber für Slaska und Krenz sind sie vom Wert, weil sie hervorheben, was ihnen wichtig ist: Erinnern an Frauen und an das, was sie getan haben, wie sie waren, was sie dachten, wofür sie gekämpft haben. Das Gedenken an sie ist auch wichtig, damit zeitgenössische, nachfolgende Generationen in Berlin diese als Vorbilder betrachten.

Vielleicht wurde dies am besten von einer der Heldinnen unseres aktuellen Spiels,
Annemirl Bauer, ausgedrückt:

„Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern“.

Denn ja, es geschehen sehr wichtige Dinge in der Welt, es finden schreckliche und ungerechte Kriege statt, die Gletscher schmelzen, die Wälder brennen, Tiere sterben unwiederbringlich aus. Diese Probleme müssen angegangen werden, aber wir werden nie alles angehen können. Aktivisten haben es einmal treffend formuliert.

Think global, act local. Global denken, lokal handeln. 

Wir laden Sie zum Quest for Women* Friedrichshain ein.

Ewa Maria Slaska

Unterstützende Personen und Organisationen: