Mehr als Namen. Frauen*räume schaffen.
Ein künstlerisches Manifest über Frauen*, Stadt und Erinnerung 
und ein performativer Audiowalk in Frauenviertel Rudow
Ein Projekt von Mareike Wenzel und Anna Krenz
Einladung zur Premiere und immersiven Hörspaziergang durch das Rudower Frauenviertel:
Sonntag, den 16. November 2025, 14 Uhr
Für den Audiowalk wird ein aufgeladenes und internetfähiges Mobiltelefon mit Kopfhörern benötigt. Bitte kleiden Sie sich warm und tragen Sie bequemes Schuhwerk.
Dauer der Veranstaltung ca. 2 Stunden
Länge der Strecke: ca 1,8 km
Treffpunkt: Schönefelder Straße / Ecke Ursulinenstraße, 12355 Berlin (Nordpark Rudow)
Endpunkt: Südpark Rudow, Nähe Ottilie Baader Platz, 12355 Berlin
Anreise: vom U-Bahnhof Rudow (U7) mit den Bussen 171, 260, 371 bis Narkauer Weg von dort 10 min Fußweg, oder mit den Bussen X7, X71 bis Lieselotte-Berger-Str. von dort 12 min Fußweg oder mit dem Bus 744 bis Friederike-Nadig-Straße von dort 4 min Fußweg
***
„Eine Frau kann Großes leisten, wenn sie die richtige Ermutigung und Unterstützung hat.”
Christine de Pizan, «Das Buch von der Stadt der Frauen», 1404
Straßen mit Frauennamen sind ein wichtiges Zeichen – doch sie allein machen noch keine frauengerechte Stadt. Genau hier setzt das neue Projekt “Mehr als Namen – Frauen*räume schaffen” an. Die Schauspielerin und Regisseurin Mareike Wenzel und die Künstlerin Anna Krenz laden Frauen* aus Neukölln und darüber hinaus ein, gemeinsam das Frauenviertel in Rudow neu zu erzählen, seine Geschichte kritisch zu befragen und Visionen für eine solidarische Nachbarschaft zu entwickeln.
Im Zentrum steht ein performativer Audiowalk mit visuellem Begleitmaterial, der sich auf Spurensuche begibt: Welche historischen Frauen* prägten Neukölln? Welche Geschichten bleiben ungehört? Und wie könnte ein Viertel aussehen, das nicht nur Frauennamen trägt, sondern sich tatsächlich an den Bedürfnissen von Frauen* orientiert?
Mareike Wenzel: “Mich interessiert die Überschreibung von Alltagsorten mit persönlichen Geschichten und Narrationen, die im ersten Moment erst einmal nicht in Verbindung zueinander zu stehen scheinen. Aber gerade diese Verknüpfung eröffnet einen weiteren Raum, der uns neue Zugänge ermöglicht.”
Bereits 2024 entwickelten Wenzel und Krenz einen Audiowalk für Friedrichshain, der zeigte, wie vielfältig und stark die Stimmen lokaler Frauen* sind – Stimmen, die in offiziellen Geschichtsbüchern oft fehlen. Die Neuköllner Ausgabe knüpft daran an und vertieft die Auseinandersetzung mit feministischer Erinnerungskultur und Stadtentwicklung.
Frauenviertel Rudow
Das Frauenviertel Rudow ist ein Neubaugebiet im Süden von Neukölln, das Mitte der 1990er-Jahre auf den Rudower Feldern entstand. Rund 1 700 Wohnungen bilden hier ein eigenständiges Quartier, in dem 1996 sämtliche Straßen, Plätze und Wege nach Frauen benannt wurden – darunter etwa die vier „Mütter des Grundgesetzes“ Helene Weber, Helene Wessel, Elisabeth Selbert und Friederike Nadig. Damit entstand ein in Berlin einzigartiges Viertel, das in seiner Straßenbenennung einen feministischen Anspruch sichtbar macht. Zugleich wird deutlich, dass Namen allein nicht genügen, um Räume geschlechtergerecht zu gestalten.
Anna Krenz: „Damit ein Viertel wirklich ein Frauenviertel wird, braucht es mehr als Straßenschilder. Eine frauen*orientierte Stadtplanung und ein organisch-ökologischer Stadtteilentwicklungsprozess erfordern Strategien auf vielen Ebenen – nicht zuletzt auch von unten.“
Der Hörspaziergang wird anschließend online verfügbar sein. Ergänzend dazu erscheint eine Publikation mit einem künstlerischen Manifest feministischer Stadtgestaltung.
Audiowalk: Der Audiowalk ist auf Soundcloud abrufbar und wird zur Premiere freigeschaltet.

Konzept: Mareike Wenzel und Anna Krenz
Publikation ― Illustrationen, Texte, Grafik und Gestaltung: Anna Krenz
Audiowalk ― Interviews, Texte, Sound und Gestaltung: Mareike Wenzel
Mareike Wenzel ist eine Berliner Schauspielerin und Theatermacherin. Seit 2007 ist sie Teil des renommierten Performance-Kollektivs SIGNA und spielte u.a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, der Volksbühne Berlin, den Salzburger Festspielen und am Schauspiel Köln, viele dieser Arbeiten wurden ausgezeichnet. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin leitet Mareike das georgische Kindertheater Aitsona-Daitsona in Tbilisi und realisierte verschiedene partizipative Performances zusammen mit Frauen*rechts und LGBTIQ+ Organisationen in Georgien und Deutschland. In den letzten Jahren richtete Mareike ihren Fokus auch auf performative Audioformate, die Orte mit unterschiedlichen Narrationen überschreiben und miteinander kontrastieren.
Anna Krenz ist polnische Künstlerin, Architektin, Autorin und Aktivistin. Sie ist Mitgründerin des Designstudios „Sinus_3”, wo sie Manifeste, Performances, Filme und Installationen entwickelt, die sich mit nachhaltiger Architektur und Stadtplanungs-theorie im öffentlichen Raum und in der Geschichte beschäftigen. Gründerin von Dziewuchy Berlin, einem feministischen Kollektiv, das polnische Frauen* international unterstützt und sich aktiv für Frauen*- und Menschenrechte in Polen und Deutschland einsetzt. Seit vielen Jahren engagiert sich Anna Krenz in Projekten zur Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen und zur Frauengeschichte. Sie schafft künstlerische Arbeiten, Ausstellungen, Projekte und Kampagnen, verfasst Texte und hält Vorträge. Seit 2003 lebt sie in Berlin.
www.annakrenz.art | www.sinus3.com
Stimmen im Audiowalk: Claudia von Gélieu, Bärbel Ruben, Karin Korte, Flamingo e.V., Danae Schmitt, Daniela Dachrodt,, Verena Kiecker, Zeliha Cakirtekin und weitere
Danke an: Frauentouren, Museum Neukölln, Flamingo e.V. und alle, die das Projekt mit Rat und Tat unterstützt haben
Empfehlungen:
FRAUENTOUREN | Claudia von Gélieu www.frauentouren.de
Flamingo e.V. flamingo-berlin.org
***
Ein Projekt von Ambasada Polek e.V.
Kontakt: ambasadapolek@gmail.com
www.ambasadapolek.org
***
Gefördert durch:


